Schon seit längerem haben wir es so, das 50% der Einnahmen aus Fahrten, auf die Rücklagen zurückgelegt werden.
Das ist schon mal gut.
Dann befürchte ich, dass eure Einnahmen aus Spenden und/oder Leitstellenfahrten deutlich höher sind, als die Einnahmen aus "normalen" BBS-Fahrten eurer Fahrer bzw. im Verhältnis zu hoch sind. Denn von diesen Einnahmen fließt nichts in die Rücklage, sie werden aber natürlich voll mitversteuert.
Zudem hast du von Krediten gesprochen. Die stellen natürlich eine zusätzliche Belastung dar.
Weitere Stellschrauben sind:
- Größe des Fuhrparks (Anschaffungs- und Wartungskosten)
- Kartenlizenzen
- Lohnabgabe
- Versicherungen
Das alles ist im Verhältnis zur Größe des Betriebes (Anzahl der Fahrer) und der Aktivität zu sehen.
Beispiel:
Ein Betrieb mit 10 Fahrern, wo jeder 5 Touren im Monat fährt, sollte sich nicht unbedingt einen großen Fuhrpark leisten und die beliebtesten (= teuersten) Karten haben. Wie das bei euch ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Viele machen das aber falsch bzw. denken nicht drüber nach.
Die Einnahmen aus Fahrten sind in diesem Beispiel nicht besonders hoch:
Bei - sagen wir mal - durchschnittlich 2.000€ (das ist schon hochgegriffen!) pro Fahrt sind das 100.000€. Bei einer Lohnabgabe von 40% bekommt der Betrieb davon 40.000€. Davon wiederum geht 50% in die Rücklage, also 20.000€.
Von den übrigen 20.000€ müssen Busse repariert, gewartet und getankt werden, Kartenlizenzen und Versicherung bezahlt werden (Eine Kartenlizenz für ALU, BRT, Ruhrgebiet oder HafenCity kostet aber schnell mal über 20.000€!). Falls der Betrieb einen Bus kauft muss der auch davon bezahlt werden. Und zuletzt müssen auch Kreditzinsen davon bezahlt werden bzw. Kredite getilgt werden. Da bleibt im Prinzip nichts (oder noch weniger als nichts!) übrig. Vielleicht vermittelt dieses Beispiel ein Gefühl dafür, wie man monatlich kalkulieren muss.
Das wäre alles noch nicht so dramatisch, weil sich in diesem Beispiel die Einnahmen und Ausgaben noch annähernd die Waage halten. Kommt jetzt aber eine Spende dazu oder die Einnahmen einer erfolgreichen Leitstellenfahrt, wachsen die Einnahmen deutlich an, und damit der zu zahlende Steuerbetrag. Die Rücklage wächst aber nicht, denn von diesen Einnahmen fließt nichts in die Rücklage. So wird die Rücklage nicht ausreichen und es kommt zur Nachzahlung.